Die Faszien | Faszien-Therapie Düsseldorf

Osteopathie Faszientherapie Düsseldorf: Anatomische Abbildung eines Oberkörpers, welche Muskeln und Faszien zeigt.

Eine häufige Ursache für körperliche Beschwerden des Bewegungsapparats, des Nervensystems und der inneren Organe ist ein zu viel oder zu wenig an Spannung in den Faszien und in den zugehörigen Muskeln.

Die Faszien (Bindegewebe) können sich vergleichbar mit der Muskel-Funktion leicht kontrahieren (zusammenziehen) oder sogar verkleben und verfilzen. Zu Verklebungen kann es durch Verletzungen, mangelnde Flüssigkeitsaufnahme (Trinken, Nahrung), zu wenig Bewegung, Stress oder Übersäuerung kommen.

Liegen Verklebungen der Faszien vor, können Nervensignale oder auch die Nährstoffe und Sauerstoff des Blutes nur eingeschränkt das Zielgewebe erreichen und die dort entstehenden Stoffwechselprodukte abtransportiert werden. So kann es zu Muskel- oder Organ-Dysfunktionen, Einschränkungen der Beweglichkeit, Schmerzen und anderen Beschwerden kommen.

Die Osteopathie | Bowen-Therapie löst an den entsprechenden Stellen sanft die Verklebungen der Faszien und versetzt damit den Körper in die Lage, diese Stellen wieder nachhaltig zu versorgen. Die Behandlung ist eine sanfte und nahezu schmerzfrei Form der Faszien-Therapie und daher auch sehr gut für Kinder und ältere Menschen geeignet.

Die Faszien bilden im ganzen Körper (von Kopf bis Fuß) ein alles verbindendes Netz. Alle Organe, Knochen, Muskeln, Nerven und Blutgefäße werden von diesem Netz umhüllt, durchdrungen und aufgespannt. Selbst jede der ca. 20 – 50 Billionen Körperzellen beinhaltet einen kleinen faszialen Anteil, damit sie ihre Zellform aufrechterhalten können.

Die Faszien geben allen Strukturen Halt und Festigkeit und sorgen durch ihren hohen Wasseranteil gleichzeitig dafür, dass alle diese Strukturen beweglich und gegeneinander verschieblich bleiben.

Sie geben dem gesamten Körper seine Form. Vergleichend zu einem mit Faszien umhüllten Muskel kann man sich einen Autoreifen mit darin liegendem Schlauch vorstellen. Der Autoreifen stellt die Faszie und der Schlauch den Muskel dar. Ohne die feste und formgebende Struktur der Faszie könnte der Muskel seine Kraft nicht zielgerichtet aufbauen.

Selbst wenn alle andere Strukturen aus dem Körper entfernt würden, würde das komplexe Fasziensystem mit all seinen Bestandteilen den gesamten inneren und äußeren Körper in seiner typischen Form abbilden. Man spricht hier von einem holistischen (ganzheitlichen) Gewebe-Netzwerk.

Es existieren zwei weitere holistische Netzwerke im Körper, die auch im ganzen Körper vorhanden sind und somit den ganzen Körper abbilden. Das eine ist das nervale Netzwerk (Nerven), das zweite stellt das Blutgefäßsystem dar. Wie erwähnt sind Nerven und Blutgefäße selbst von Faszien umhüllt, aber sie ziehen auch durch Faszienstrukturen hindurch.

Das Faszien-Tensegrity-Modell

Tensegritiy-Modell für Faszien: Gezeigt wird ein Modell, welches auch Holzstäben und Gummibändern besteht.
Tensegritiy-Modell für Faszien
Im ROTEM Kreis wurde ein Gummiband einmal um die Kappe des Holzstabes gelegt.
Störung | Läsion im faszialen System

Zum abgebildeten Modell:
Die Holzstäbe stellen unsere Knochen, die Gummibänder das myofasziale System (Muskel-Bindegewebe) dar.


Das Tensegrity-Modell zeigt sehr gut und stark vereinfacht fasziale Zusammenhänge! Tensegrity (engl. Tension + Integrity) für Spannung und Integrität / Unversehrtheit

Es beschreibt ein auf ausgeglichene Kraft- und Spannungsverhältnisse basierendes optimal funktionierendes Körpermodell, wie die Abbildung mit GRÜNEM Kreis zeigt.

In der Abbildung mit ROTEM Kreis wurde ein Gummiband einmal um die Kappe des Holzstabes gelegt. Im übertragenen Sinne stellt dies eine Verletzung (Läsion) im Körper dar. Diese Verletzung kann indirekt viele andere Körperregionen beeinflussen, besonders wenn sie schon längere Zeit besteht.

Im Modell haben die Knochen (Holzstäbe) keinen Kontakt zueinander. Ähnlich sollte es auch in unserem Körper ablaufen, möglichst wenig Reibung in den Gelenken um den Verschleiß der Gelenk-Knorpel und der Knochen selber niedrig zu halten. Ein gesundes Faszien-System erfüllt genau diesen Nutzen.

Die Faszien beherbergen die meisten Nervenendigungen (Rezeptoren)

Rezeptoren: „Der direkte Draht zum Hirn“

Der direkte „Draht“ zum Rückenmark und zum Gehirn:  Rezeptoren, die körpereigenen Messstellen.

Rezeptoren (Nervenendigungen) sind Teil des peripheren Nervensystems, sie nehmen Reize auf und senden diese an das zentrale Nervensystem (Gehirn, Rückenmark). Dort werden die Reize verarbeitet und beantwortet.

Bei der Faszientherapie | Osteopathie nach Bowen werden zwei Arten von Rezeptoren (Propriozeptoren, Nozizeptoren) gezielt sanft stimuliert, um die Selbstheilungskräfte des Körpers anzustoßen.

Propriozeptoren senden Informationen über die Körperposition und Bewegung (z.B. Gelenkstellung) an das zentrale Nervensystem. Wie die Nozizeptoren befinden sie sich in den Faszien (Bindegewebe) von z.B. Muskulatur, Sehnen und Bändern, sowie in den Knochen.

Eine besondere Bedeutung für die fasziale Therapie | Osteopathie nach Bowen kommt den Nozizeptoren zu.

Diese Art der Rezeptoren senden Informationen an den Thalamus im Gehirn, wenn dem Körper Schaden droht (z.B. bei einem Unfall). Dies geschieht über aufsteigende Nervenfasern mit einer Geschwindigkeit von ca. 70 – 100 Metern in der Sekunde. Wenn der Reiz stark genug ist, wird er an das Großhirn weitergesendet und man empfindet durch absteigende Nervenfasern an der geschädigten Körperstelle Schmerzen.

Zum Schutz der geschädigten Körperstelle kontrahieren die umliegenden Muskeln und der Heilungsprozess beginnt. Bleibt der Schmerz aber für längere Zeit bestehen, greift eine weitere Schutzmaßname, auch die Faszien kontrahieren und verkleben. Folge ist ein Defizit an Beweglichkeit des betroffenen Areals und der anliegenden Regionen. Durch diese Beweglichkeitseinschränkung sind zusätzlich die Blutversorgung, Lymphabfluss und die nervale Reizleitung eingeschränkt.

Selbst wenn die ursprüngliche Verletzung ausgeheilt ist, kann es sein, dass die Faszien in der kontrahierten Stellung weiterhin verharren. Bei der Faszientherapie | Bowen-Therapie werden die Faszien sanft mit präzisen Griffen behandelt. Dieser sanfte Reiz wird über die Rezeptoren wieder zum Gehirn (Thalamus) gesendet und dort als schmerzfreies Signal eingestuft, wodurch sich die Verklebungen der Faszien wieder lösen können.

Wenn sich die Faszien entspannen, können sich reflektorisch auch Blut- und Lymphfluss, sowie die nervale Reizleitung wieder regenerieren. Weniger Schmerzen und ein gesünderes Befinden sind die Folge.